Inspirationsquellen

Dieter Lamping/Simone Frieling: Allgemeinbildung – Werke der Weltliteratur

Wieder eines dieser Bücher, das ich mir auslieh, gründlich durchkaute, die Liste der behandelten Bücher auf meinem Laptop abtippte und dann als Inspiration auf meiner Reise durch die Welt der Klassiker gebrauchte. Eines der ersten Romane, den ich auf Anregung der Autoren las, war übrigens „Tom Jones“, gefolgt wenig später von Boccaccios „Decamerone“.

Gibt es etwas Besseres, als ein schönes Buch zu lesen? Ja: viele schöne Bücher zu lesen! Wer einmal ein gutes Buch gelesen hat, ist für die schlechten schon so gut wie verloren: Warum sollte er auch seine Zeit mit ihnen verschwenden?

Chronologisch unterteilt in Epochen, reichen die auf jeweils einer Doppelseite vorgestellten Werke von der Antike bis zur Gegenwart, wobei das älteste Werk wenig überraschend die „Ilias“ ist und das aktuellste Buch „Der Geschichtenerzähler“ von Mario Vargas Llosa. Wie die Auswahl erfolgt ist, weiß ich nicht, allerdings hat sich das Autorenduo (Literaturwissenschaftler und -kritiker Lamping und Malerin/Schriftstellerin Frieling, verheiratet) bemüht, eine möglichst große Spanne von Genres abzudecken: so befinden sich neben Romanen auch Kurzgeschichten, Theaterstücke, Kinderbücher und Gedichte auf der Liste.

allgemeinbildung_werke_der_weltliteratur

Quelle: buch.ch

Selbstverständlich sind einige deutschsprachige Autoren vertreten, und wohltuenderweise so, denn in vergleichbaren Listen aus dem englischsprachigen Raum (z. B. „1001 Books to Read Before You Die“) senkt sich die Waage in meinen Augen oft zu sehr zu Gunsten Literatur in ebendieser Sprache. Aber da sich „Allgemeinbildung“ besonders an hiesige Jugendliche und Schüler wendet, dürfen der gute alte Goethe, Schiller, Kleist („Michael Kohlhaas“, hust), Fontane und Rilke selbstverständlich nicht fehlen, außerdem Kafka, Brecht, Döblin und einige Klassiker der Moderne wie „Homo Faber“, „Die Blechtrommel“ oder „Jahrestage“. Auch wird mit Hofmannsthal, Schnitzler, Dürrenmatt und Keller ein Blick zu unseren österreichischen bzw. Schweizer Nachbarn geworfen.

Ansonsten wurde versucht, gute Vertreter für alle sieben Zeitabschnitte aus möglichst vielen verschiedenen Ländern zusammenzutragen: bei „Renaissance/Barock“ sind dies z. B. Petrarca, Cervantes, Villon und Shakespeare (gleich drei Mal vertreten); bei „Aufklärung/Romantik“ Swift, Goldoni, Diderot, Shelley, Poe, Manzoni, Hugo, Gogol, und ja, sogar Hans Christian Andersen. Im Realismus finden wir schließlich Dickens, Flaubert, Tolstoi und Twain – allerdings auch Verne, für mich nicht unbedingt ein „realistischer“ Schriftsteller (erinnert mich an den Fall von jemanden, der Eichendorff unter „Vormärz“ einordnete, nur weil das Gedicht 1848 erschien) –, und in der Moderne Ibsen, Strindberg, Tschechow, Woolf, Sartre, Pirandello, Dos Passos und Lampedusa. Dies ist natürlich nur ein Auszug der behandelten Autoren: Insgesamt werden etwa 140 Werke aufgeführt und behandelt, stets mit Zusatzinfos zum Autor oder zum Stil und anderes Wissenswertes, und es gibt Empfehlungen, welche Ausgabe bzw. Übersetzung älterer Werke sich für den modernen Leser am besten eignet.

Alles in allem ist „Allgemeinbildung – Werke der Weltliteratur“ (das ein Ableger von „Allgemeinbildung: Das muss man wissen“ ist) ein umfangreiches und sehr empfehlenswertes Nachschlagewerk für alle, die sich einen Überblick über die Literaturgeschichte verschaffen wollen oder einfach nach einem guten Kompendium mit Leseempfehlungen und Inhaltszusammenfassungen der sogen. „Klassiker“ (und darüber hinaus) suchen, ob das nun Schüler oder Erwachsene sind. Die wenigsten werden es wohl, so wie ich, an einem Stück lesen, aber da es sehr gut und informativ geschrieben ist, eignet es sich selbst dazu.

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