Warum ich lese …

… und weiteres zu meinen Lesegewohnheiten.

Die folgenden Fragen finden sich im Blog „Lesestunden“ von Tobias Zeising und ich konnte nicht widerstehen, sie zu beantworten.

Warum liest du?

Gegenfrage: Was soll ich sonst machen? Andere Leute kochen, treiben Sport oder schauen amerikanische Serien, ich lese eben in meiner Freizeit. Es ist ein Teil meines Lebens, seit ich mir mit 6 das Lesen selbst beigebracht habe. Ohne Bücher fühle ich mich wie ein Junkie mit Entzugserscheinungen.

Was liest du? Welche Genres bevorzugst du? Liest du auch Klassiker?

Am liebsten Klassiker, vor allem die guten alten Viktorianer. Und wenn schon keine Bücher von damals, dann Bücher, die in der Vergangenheit spielen, Gegenwartsromane sind eher nicht so mein Ding. Natürlich gibt es da Ausnahmen, ich verfolge immer die aktuellen Buchpreisträger/-nominierungen und lese dann, wenn mich das Thema interessiert. Sehr gerne Sachbücher, die unterhalten und gleichzeitig Neues vermitteln. Ab und an Biografien. Ganz selten Thriller, Fantasy, YA.

Welche Autoren favorisierst du? Oder hast du keine bevorzugten Autoren?

Astrid Lindgren, Stephen King, Oscar Wilde, Charles Dickens, Thomas Hardy gehören zu meinen Säulenheiligen.

Wo liest du überall? Nur Zuhause, nur in der S-Bahn, überall, …?

Überall, wo ich Zeit und Ruhe finde. Gewöhnlich in der U-Bahn zur und von der Arbeit, in der Mittagspause, abends auf dem Sofa und vor dem Einschlafen.

Liest du viel oder wenig? Wie viel Zeit verbringst du in der Woche mit Lesen? Wie viele Bücher liest du im Schnitt pro Monat/Jahr? Machst du auch längere Lesepausen?

Leider schaffe ich nicht mehr so viele Bücher wie während meiner Schul-/Studienzeit, als ich im Jahr manchmal auf fast 100 kam. Ich strebe an, mindestens 6 pro Monat zu schaffen. Manchmal sage ich bewusst, „Die nächsten Tage kein Buch, dafür eine interessante Zeitschrift“, aber gar nicht zu lesen gibt es nicht in meinem Leben.

Liest du schnell oder langsam? Wie viele Seiten liest du ungefähr in einer Stunde?

Habe ich noch nicht gemessen. Vielmehr nehme ich mir immer vor, pro Tag eine bestimmte Seitenzahl zu schaffen, was natürlich immer vom Buch abhängt, um so z. B. innerhalb von zwei Wochen damit fertig zu werden.

Wie viele Bücher liest du in der Regel gleichzeitig?

Zwei. Was ich nicht mache: Mehrere anfangen und dann liegen lassen; was ich anfange, bringe ich auch zu Ende und je früher, desto besser.

Welche Formate bevorzugst du? Taschenbücher, gebundene Bücher, broschierte Bücher, Prunkausgaben?

Taschenbücher lassen sich leichter mitnehmen, aber gebundene, schön gestaltete sind natürlich eine Augenweide und fühlen sich auch gut an.

Legst du Wert auf eine hochwertige Verarbeitung deiner Bücher? Spielt die Optik des Buches eine Rolle für dich?

Ich habe schon Bücher ausgewählt, nur weil mir das Cover so gefiel. Und wenn die Seiten einen Goldrand haben, stelle ich es mir gleich lieber ins Regal.

Liest du auch Ebooks? Wenn ja wie oft und welche Bücher?

Nein, nein, nein! Ich starre schon genug auf den Bildschirm von Berufs wegen. Werde mir niemals einen eBook-Reader anschaffen!

Wo versorgst du dich mit neuen Büchern? Beim Buchhändler ums Eck? In der Bibliothek? Aus dem Bücherbus?

In der Bibliothek. Da ich Bücher in der Regel nur einmal lese, möchte ich dafür nicht einen Haufen Geld ausgeben. Wenn ich Bücher kaufe, dann Gesamtausgaben oder weil sie partout in der Bibliothek nicht zu finden sind. Ich liebe Buchhandlungen, muss aber gestehen, dass ich mir dort meistens nur Anregungen hole und dann im Internet bestelle.

Kaufst du auch gebrauchte Bücher?

Meistens sogar, eben weil ich sie nur einmal lese und deshalb nur in seltenen Fällen behalten will. Ich bin ein Leser, kein Sammler.

Wieviel bist du bereit für ein gutes Buch auszugeben?

Für einen prächtigen Bildband würde ich auch mal 60 Euro hinblättern, das ist ja quasi eine Anschaffung fürs Leben. Für einen Roman allerhöchstens 20.

Verleihst du Bücher? Wenn ja an wen und welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Ganz selten, was aber daran liegt, dass ich kaum eigene besitze.

Wie viele Bücher hast du im Schnitt auf deinem Stapel ungelesener Bücher? (Alternativ: wie viele Regale ungelesener Bücher hast du?)

Ich führe Listen mit Büchern, die ich gern lesen möchte. Wenn ich mir eines besorgt habe, lese ich es auch gleich, schon wegen der Leihfrist.

Wo bei dir Zuhause hast du überall Bücher?

Meine eigenen in einem Schrank, gerade gelesene auf dem Sofa.

Wie sortierst du deine Bücher im Regal?

Nach Größe geordnet und so, dass sie nicht umkippen. Allerdings nicht im Regal (dort stauben sie nur ein), sondern in einer Kommode.

Was nutzt du als Lesezeichen? Oder knickst du die Seiten ein?

Ich knicke keine Seiten um, das ist schlechter Stil. Es reicht schon, wenn ich versehentlich immer Essen rein kleckere. Nein, ich liebe und sammle Lesezeichen, vor allem mit Kunstmotiven. Die Auswahl, welches Lesezeichen in welches Buch gehört, ist oft auch eine ganz bewusste (z. B. eines mit der Mona Lisa in einen französischen Roman).

Wenn du mit dem Lesen pausierst, liest du dann das Kapitel immer zu Ende oder hörst du auch mal mittendrin auf?

Nach Möglichkeit am Kapitelende, aber wenn ich meine Seitenzahl für den Tag erreicht habe und das Kapitel lang ist, auch mal mittendrin.

Worauf achtest du beim Kauf eines Buchs? Was für Kriterien muss ein Buch erfüllen, damit du es dir kaufst? Spielt der Verlag eine Rolle?

Umgemünzt auf: Worauf achtest du, wenn du dir ein Buch ausleihst (da ich keine Buch-Spontankäufe tätige)? An erster Stelle auf den Inhalt (auf englischen/amerikanischen findet man auf dem Einband statt einer Inhaltsangabe oft nur Zitate begeisterter Kritiker – wen interessiert denn das?), dann die Gestaltung des Einbands. Um es zu kaufen, sollte es „wertig“ aussehen, so schwammig der Begriff auch klingt.

Wirfst du Bücher in den Müll?

Nein, ich spende sie an Charity-Shops oder Büchereien. Oder verkaufe sie weiter.

Wie belesen ist dein Bekannten- und Freundeskreis? Kennst du Menschen, die kein Buch besitzen?

Absolute Bücherverweigerer kenne ich nicht. Es ist auf jeden Fall angenehm, sich mit Leuten über Bücher zu unterhalten, die man gerade gelesen hat. Auch wenn diese sie meist nicht kennen, die Interessen sind halt verschieden.

Was für eine Rolle spielen Bücher in deinem Berufsleben?

Ich würde gern Literatur übersetzen, vielleicht wird es damit noch mal was. Abgesehen davon schreibe ich meine Blog-Posts oft im Büro, aber das hat dann nur indirekt etwas mit Arbeit zu tun …

Brichst du Bücher ab, wenn dir der Inhalt nicht zusagt?

Nein, das verbietet mir meine Leserehre. Mein Gewissen plagt mich schon, weil ich von Strittmatters „Laden“ nur den ersten Band gelesen habe …

Bittet man dich im Freundes- und Bekanntenkreis um Buchtipps?

Ab und zu, ich verschenke auch gern Bücher, wenn ich denke, jemand würde dieses auch interessieren.

Wenn deine Bücher plötzlich alle verloren gehen (z.B. Feuer, Hochwasser, böse Fee, …), welche drei Bücher würdest du dir sofort neu bestellen?

Hunter Davies: „Die Beatles“, Sascha Lange/Dennis Burmeister: „Monument“, Astrid Lindgren: „Ferien auf Saltkrokan“ (aber mit den Kinderbüchern sind ja bestimmte Erinnerungen verbunden, manche tragen auch Widmungen, das kann man nicht kaufen)

Gehören ein Heißgetränk und Kekse zum Leseabend?

Nein.

Hörst du während dem Lesen Musik, oder muss bei dir völlige Stille herrschen?

In der Regel keine Musik, höchstens wenn das Buch so langweilig ist, dass ich zusätzliche Unterhaltung benötige. „On The Road“ habe ich mit Musik gelesen, was den Roadtrip-Effekt verstärkt hat. Kommt also drauf an.

Liest du Bücher mehrmals? Wenn ja welche und warum?

Außer den Kinderbüchern eigentlich keine. Ausnahmen: „Catcher In the Rye“, „Das Bildnis des Dorian Gray“, „Herr der Ringe“ (beide je einmal auf Deutsch, einmal auf Englisch), Hunter Davies‘ Beatles-Biografie. Vielleicht später mal die Dickens-Romane, wenn noch mehr Zeit vergangen ist. Gleiches gilt für „Krieg und Frieden“.

Markierst du dir Stellen in einem Buch? Wenn ja wie?

Nein, das ist das gleiche wie beim Umknicken von Seiten. Wenn wir früher in der Schule in den Reclamheften Anmerkungen machen sollten, habe ich auch nur mit dem Bleistift gearbeitet, denn es kommt mir fast wie ein Sakrileg vor, in Bücher zu schreiben.