Ein Monat - ein Buch

Juli 2004: Jonathan Buckley/Mark Ellingham – Rough Guide Rock

Nachdem die Beatles mir erst mal das Tor zur großen, weiten Welt der Rock- und Pop-Musik aufgestoßen hatten, war ich begierig, so viel darüber zu erfahren wie möglich, die „Klassiker“ kennenzulernen und mein Wissen zu erweitern. Der fette Rough Guide Rock kam mir da gerade recht und in den Sommerferien hatte ich genügend Zeit, um wirklich jeden Eintrag zu lesen (möglicherweise habe ich auch welche übersprungen, ich weiß es nicht mehr), von A wie Tori Amos oder Adam and The Ants bis Z wie Frank Zappa. Für jeden Interpreten gibt es eine kurze Übersicht zu Leben und Werk, dazu Anspieltipps in Form von Albenempfehlungen. Und jeder Artikel wurde von kompetenten Menschen verfasst, nämlich Musikern, Kritikern und ganz wichtig, Fans. Auf die Bewertungen, obgleich natürlich immer subjektiv, kann man deshalb einiges geben.

Quelle: amazon.de

Im Fernsehen war einige Zeit zuvor eine Sendung gekommen, „50 Jahre Rock“, moderiert von Thomas Gottschalk. Dazu gab es natürlich eine Doppel-CD, auf der die üblichen Verdächtigen drauf waren: „Johnny B. Goode“, „Born To Be Wild“, „Whiter Shade Of Pale“. Trotzdem war vieles für mich damals neu, zum Beispiel „Blinded By The Light“ von Manfred Mann, „Keep On Running“ von der Spencer Davies Band oder „Maggie May“ von Rod Stewart, bzw. hörte ich diese Songs zum ersten Mal aufmerksam und so ging es mir mit vielen Compilations, mit denen ich mich über die Jahre aus verschiedenen Bibliotheken versorgt habe: Ich hörte sie durch, pickte mir raus, was gefiel und fand dabei so manches, was mich auf meiner musikalischen Odyssee weiterbrachte. Aber 2004 stand ich da noch ganz am Anfang. Während ich den „Rough Guide Rock“ konsumierte, lag ich auf dem Teppichboden und hörte dabei die „Greatest Hits 2“ von Madonna – Gott, waren das Zeiten! (Und kein Wort gegen Maddie, deren Musik, zumindest aus den 80ern und 90ern, beständig zu meiner liebsten zählt.)

Seitdem ist viel Zeit vergangen, die Musikgeschichte wurde weitergeschrieben, aber ich würde den Guide trotzdem jedem empfehlen, der seiner habhaft werden kann (Hut ab übrigens vor den Übersetzern Ralf Brunkow, Nicola Halschke und Dieter Fuchs für ihre Arbeit, diese knapp 1000 Seiten sind kein Pappenstiel und das Ergebnis ist sehr lesenswert). Mittlerweile gibt es eine aktualisierte Version von 2004, die allerdings auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat, wie dieser Amazon-Kunde bemerkt (Rechtschreibfehler wurden stillschweigend berichtigt):

Es fehlen wirklich viele Gruppen und Interpreten, die vielleicht nicht unbedingt stilprägend waren, aber doch zumindest eine Generation von Musikfans beeinflusst haben und ganz oben in den nationalen und internationalen Charts standen. Die Liste derer, die fehlen, kann man beliebig fortsetzen wie z.B. A-Ha, die Ärzte, Bee Gees, Gloria Estefan, Four Seasons, Four Tops, Hot Chocolate, Billy Joel, Heinz-Rudolf Kunze, Peter Maffay, Bob Marley, Saga oder Toto, um nur noch einige zu nennen. Von einem guten Rock Guide erwarte ich mehr und notfalls muss man dann eben zwei oder sogar drei Bände erstellen.

Hmm, ich meine mich erinnern zu können, dass zumindest die Ärzte einen Platz in „meinem“ Rock Guide – in der ersten Auflage von 1998 – hatten, beschwören kann ich es natürlich nicht. Ich denke jedenfalls gern an die Zeit zurück, als so viel Neues und Aufregendes auf mich einströmte; die Neugier und Spannung der Teenagerzeit, die leider irgendwann während des Erwachsenwerdens verloren geht, zu einem Großteil zumindest. Aber meine Musikleidenschaft wird hoffentlich niemals davon betroffen sein – rock’n’roll will never die!

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