Die „Artemis Fowl“-Bücher waren damals, vor über zehn Jahren, sehr populär, vermutlich profitierten sie ein Stück weit vom Fantasy-Hype um „Harry Potter“, „Eragon“ etc. Ich las zwei Bände im Frühjahr und Sommer 2003, aus Neugier und weil sich der Plot interessant anhörte. Bereits nach dem zweiten Roman, „Artemis Fowl – Die Verschwörung“, verlor ich jedoch die Lust, irgendwie wiederholte sich das Schema vom ersten Teil und ich fand das Geschehen nicht so spannend, dass ich das Ganze weiter verfolgen wollte. Offenbar umfasst die Serie insgesamt 8 Bände, es scheint also ein etsprechendes Zielpublikum zu geben, das an einer Fortsetzung interessiert war. Wahrscheinlich machte sich auch damals schon meine mangelnde Begeisterung für all den „Fantasy-Quark“, wie ich ihn zu nennen pflege (alles mit Drachen, Kriegerkatzen, Untoten, Zeitreisenden etc. pp.), bemerkbar.

Quelle: artywiki.wikia.com
In „Artemis Fowl“ haben wir es mit einem hochintelligenten Jugendlichen zu tun, eben dem titelgebenden Protagonisten, der nach einem Weg sucht, die angeknackste finanzielle Situation seiner Familie nach dem Verschwinden des Vaters wieder aufzubessern. Artemis, der sich durch einen versnobten Lebensstil (stets ist er in Anzug und Krawatte gekleidet und hat perfekt manikürte Hände) auszeichnet, hat bereits einige Übung als Meisterdieb, doch sein neuer Coup soll alles übertreffen: er will an den Goldschatz des unterirdischen „Erdvolks“. Dafür kidnappt er die Elfe Holly Short, eine Elite-Schützin der ZUP (Zentrale Untergrund-Polizei), um damit die Herausgabe des Schatzes zu erpressen. Er hat aber nicht mit der Erfindungsgabe und den technisch ausgefeilten Waffen der Unterirdischen gerechnet… Im Laufe der Zeit entsteht sogar so etwas wie Freundschaft (zumindest gegenseitiger Respekt) zwischen Artemis und Holly, sodass sie in den Folgebänden zusammenarbeiten, wenn Not am Mann ist. Im zweiten Band ist dies der Fall, als die Elfen von gefährlichen Kobolden angegriffen werden und Artemis seinen Vater aus den Händen der Russenmafia befreien muss.
Am stärksten in Erinnerung geblieben ist mir die Botschaft in Geheimschrift, die sich in jedem Buch am unteren Seitenrand befindet. Tatsächlich gehört es zu den aufregendsten Dingen bei diesen Romanen, die Chiffre zu entschlüsseln und die versteckte Nachricht an den Leser zusammen zu bekommen – die Aufregung, als ich beim ersten Buch merkte, dass es sich bei den hübschen Zeichen um mehr als nur dekorative Elemente handelt! Das musste bei der Übersetzung ja auch noch berücksichtigt werden… Ich schätze, die Serie hat ihre Zeit gehabt und für mich war dies, als ich 14, 15 war. Heute würde ich sie nicht mehr lesen, was aber nicht bedeuten muss, dass sie schlecht ist. Es handelt sich eben nur nicht um mein bevorzugtes Genre.